Internationaler Tag des Wassers 2002
22. März - Internationaler Tag des Wassers
Podiumsdiskussion über die globale Bedeutung und den lokalen Umgang mit der wichtigsten Naturressource Wasser am 26.03.2002 um 19:00 Uhr in der Europa-Fachhochschule Fresenius in Idstein
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat im Dezember 1992 beschlossen, den 22. März zum Internationalen Tag des Wassers zu erklären. Dieser Tag soll dazu beitragen, das Bewusstsein darüber zu schärfen, in welchem Ausmaß die Entwicklung der Wasserressourcen zur wirtschaftlichen Produktivität und zum gesellschaftlichen Wohlstand beiträgt. In diesem Jahr gibt es zum erstenmal auch in Idstein eine Veranstaltung an diesem Tag. Wir stellen uns heute die Frage: -Wassermangel in Idstein - droht uns ein Notstand? Wir werden diese Frage auch bedenken müssen für unsere Partnergemeinden in Moshi und Uglitsch.
Die Organisation der Vereinten
Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) und die
Weltorganisation für Internationaler Tag des Wassers
veröffentlicht. Die weltweiten Wasservorräte sind in Gefahr. Dieser Bericht der Vereinten Nationen über die
weltweiten Trinkwasservorräte kommt zu alarmierenden Ergebnissen. Bereits heute
leiden ungefähr 80 Länder mit 40 Prozent der Weltbevölkerung unter akuter
Wasserknappheit. Schon jetzt sind die Wasservorräte durch die wachsende
Umweltverschmutzung gefährdet. Falls der gegenwärtige Trend anhält, wird
sauberes Trinkwasser in manchen Regionen so rar werden, dass zwei Drittel der
Menschheit innerhalb der nächsten dreißig Jahre in abgestufter Weise unter mehr
oder weniger Wassermangel leiden werden.
Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat festgestellt, dass Wasserverschmutzung jährlich für den Tod von rund 25 Millionen Menschen weltweit verantwortlich ist, insbesondere in Entwicklungsländern. Die Hälfte der Krankheiten auf der Welt werden mit oder durch Wasser übertragen. Und es wird geschätzt, dass 20 Prozent der Weltbevölkerung kein sauberes Trinkwasser haben und 50 Prozent nicht über ausreichende sanitäre Anlagen verfügen.
Der Wasserbericht zeigt, dass die
gegenwärtige Situation nicht nur eine Gefahr für das Leben von Menschen und die
menschliche Entwicklung ist, sondern auch eine Bedrohung für die aquatischen
und terrestrischen Ökosysteme, von denen das Leben auf der Erde weitgehend
abhängt. "Es gibt klare und überzeugende Belege dafür, dass die Welt bei
der Wasserversorgung auf lokaler und regionaler Ebene einer Reihe von
quantitativen und qualitativen Problemen gegenübersteht, die sich ständig
verschärfen. Diese Probleme sind vor allem auf schlechte Wasserzuteilung, auf
Ressourcenverschwendung und auf den Mangel an angemessenem Management
zurückzuführen", stellt der Bericht fest.
Prognose für die Zukunft
Im letzen Jahrhundert ist der Wasserverbrauch um das Sechsfache angestiegen. Da ist mehr als das doppelte der
Zuwachsrate der Bevölkerung im gleichen Zeitraum. Es wird prognostiziert, dass die Weltbevölkerung von 5,7 Milliarden Menschen heute auf 8,3 Milliarden im Jahr 2025 und auf ungefähr 10 Milliarden im Jahr 2050 anwachsen wird. Das Ergebnis dieses Wachstums wirkt sich schon heute in der Konkurrenz um Wasser für Landwirtschaft, Privathaushalte und Industrie aus. Einige Schätzungen gehen davon aus, dass um die Jahrtausendwende, jeder Mensch in Afrika nur noch über ein Viertel der Wassermenge verfügen wird wie 1950, und dass es in Asien und Südamerika nur noch ein Drittel der Menge von 1950 sein wird. Die Situation verschlechtert sich noch durch Überflutungen und Dürren. Auch die langfristige Gefahr einer globalen Erwärmung wird vermutlich starke Auswirkungen auf die regionalen Wasserressourcen haben, mit häufigeren Überflutungen in einigen Gegenden und Dürren in anderen.
In einer begleitenden Studie zum Thema "Globaler Wandel und nachhaltige Entwicklung: Kritische Trends" wird der enge Zusammenhang zwischen wirtschaftlichem Wachstum, menschlicher Entwicklung und gutem Ressourcenmanagement untersucht und aufgezeigt, wo die sozioökonomische Entwicklung am stärksten von der Umweltzerstörung bedroht wird. Laut Studie sind die Perspektiven für nachhaltige Entwicklung nicht ermutigend, trotz sinkendem Weltbevölkerungswachstum, Steigerungen in der Nahrungsmittelproduktion und einer allgemeinen Verbesserung des Lebensstandards. Die Fortschritte werden durch bestimmte negative Entwicklungen aufgehoben, wie z.B. Trinkwasserknappheit, Verlust von Waldflächen und produktiven, landwirtschaftlich nutzbaren Böden sowie dem Anstieg der Zahl vollkommen verarmter Menschen.
Was können wir tun?
Ich lasse diese Frage offen und gebe die Bühne frei für Herrn Dr. Witigo Stengel-Rutkowski. Herr Dr. Stengel-Rutkowski war ein langjährige Mitarbeiter des Hessisches Landesamtes für Bodenforschung. In dieser Funktion hat er die Stadt Idstein und ihre Umgebung auf Wasservorkommen und -qualität untersucht. Die Ergebnisse finden wir auch im Buch: Geologische Karte von Hessen - Erläuterungen 5715 IDSTEIN (S. 180-198). (Hrsg. Hessisches Landesamt für Bodenforschung, 1991) Heute Abend haben wir die Gelegenheit, von Ihm selbst zu erfahren, wie es um unseren Wasserhaushalt steht.
Ivica Košak
Lokale AGENDA 21
AK Globale Partnerschaft